Athen – die Millionenmetropole Griechenlands – liegt nur etwa drei Flugstunden von Frankfurt entfernt. Unser Trip beginnt am 3. Oktober zu einer wahrlich unchristlichen Uhrzeit. Aufgrund der starken Auslastung des Athener Luftraums heben wir schließlich mit rund 20 Minuten Verspätung ab.
Gegen Mittag erreichen wir endlich Athen. Da wir diesmal wieder nur mit Handgepäck reisen, können wir uns zügig auf den Weg zu den öffentlichen Verkehrsmitteln machen. Um vom Flughafen ins Stadtzentrum zu gelangen, gibt es mehrere Möglichkeiten – wir entscheiden uns für den Bus X95, da ich ungern umsteige. Nach etwa einer Stunde Fahrt erreichen wir den Syntagma-Platz, von dem aus wir rund 15 Minuten zu unserer Unterkunft laufen – nur einen Steinwurf vom Akropolis-Museum entfernt.



Anders als in Lissabon verzichten wir diesmal auf die Hop-On-Hop-Off-Busse und erkunden die Stadt zu Fuß. Entlang der Akropolis führt uns der Weg in den charmanten Stadtteil Plaka, bekannt für seine engen Gassen und zahlreichen Restaurants. Weiter geht es zum alten zentral Markt, in der – anders als erwartet – ausschließlich Fisch und Fleisch verkauft werden. Obststände finden sich dagegen auf der gegenüberliegenden Straßenseite in einer kleinen Gasse.
Da wir gut zu Fuß sind, setzen wir unseren Spaziergang fort, passieren die Athener Akademie und folgen der Panepistimiou-Straße bis zum Parlament und dem Denkmal des unbekannten Soldaten. Durch den direkt danebenliegenden Nationalgarten gelangen wir schließlich zum Panathenäischen Stadion. Dort wird gerade die Bühne von Robbie Williams vom Vortag abgebaut. Die 12 Euro Eintritt sparen wir uns – auch wenn das komplett aus Marmor bestehende Stadion, das ursprünglich im 4. Jahrhundert v. Chr. für die Panathenäischen Spiele erbaut wurde, durchaus beeindruckend wirkt.


Auf dem Rückweg kommen wir noch am Hadrianstor vorbei und umrunden ein letztes Mal die Akropolis. Nach über 15 Kilometern zu Fuß sind wir hungrig und kehren in einen kleinen Imbiss ein. Der Gyrosteller und der griechische Salat sind lecker, aber etwas knapp bemessen – also kaufen wir später noch im Supermarkt in der Nähe unserer Unterkunft ein.
Tag 2 – Frühstart zur Akropolis
Der zweite Tag beginnt wieder früh. Gegen halb acht machen wir uns auf den Weg zur Akropolis. Die Eintrittskarten hatte ich bereits Wochen zuvor online gebucht, Einlass ab 8 Uhr. Neben dem Haupteingang gibt es auch einen Westeingang, der etwas höher liegt. Über kleine Nebenwege gelangen wir zufällig genau dorthin – und stehen plötzlich vor dem noch geschlossenen Tor.
Die Warteschlange am Eingang ist jetzt schon mehrere Hundert Meter lang. Dank unseres Zufallswegs gehören wir zu den ersten dreißig Besuchern, die das Gelände betreten dürfen – und das lohnt sich. Das Plateau ist nahezu menschenleer, und wir können in Ruhe die beeindruckende Atmosphäre genießen und Fotos machen.



Zuerst geht es am Tempel der Athena Nike vorbei, dann weiter zum Parthenon, dem Wahrzeichen Athens. Nach etwa einer halben Stunde füllt sich das Gelände merklich. Wir schlendern noch etwas umher, genießen den Blick über die Stadt und machen letzte Aufnahmen, bevor wir wieder hinuntergehen.



Doch der Abstieg wird zur Herausforderung: Gefühlt Tausende Menschen drängen nun den Hügel hinauf. Wir müssen uns regelrecht den Weg nach unten bahnen – Ellenbogen inklusive. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie voll es oben jetzt ist!
Nach einer kurzen Pause in unserer Unterkunft, inklusive Frühstück, steigen wir in den Big Bus und lassen uns gemütlich durch die Innenstadt von Athen fahren. Leider entpuppt sich das Ganze als ziemlicher Reinfall: Die Straßen sind verstopft, und die Audiokommentare kommen meist erst, wenn wir schon längst am jeweiligen Ort vorbeigefahren sind.
Gegen Mittag wechseln wir auf die Riviera Line, die direkt entlang des Saronischen Golfs führt – vorbei an zahlreichen Stränden und dem ehemaligen Olympia-Gelände von 2004. Da wir keine große Lust haben auszusteigen, bleiben wir die gut zwei Stunden einfach im Bus sitzen. Viel zu sehen gibt es ohnehin nicht – abgesehen von Stränden und ein paar Hotelanlagen. Am Vouliagmeni-See wendet der Bus schließlich und fährt fast die gleiche Strecke wieder zurück. Es regnet als wir in unserer Unterkunft wieder ankommen.
Tag 3 beginnt etwas später. Nach dem Frühstück wollen wir mit dem Bus nach Piräus. Am Kreuzfahrthafen müssen wir umsteigen – eigentlich wollten wir in der Innenstadt aussteigen, doch der Bus rauscht einfach an allen Haltestellen vorbei. Warum, bleibt unklar. Nach einigem Hin und Her lässt uns der Fahrer schließlich irgendwo im Nirgendwo raus, und wir laufen zurück. Fazit: Big Bus Athen war wirklich enttäuschend. Kaum Informationen, eine App mit falschen Linienangaben – und dann noch so ein Chaos.

Wir lassen uns durch die Gassen von Piräus treiben und kommen zur Bucht von Zea, die vollgestopft ist mit Luxusyachten aller Größen. Entlang der Pier warten die Schiffe auf ihre wohlhabenden Gäste – Geschmackssache.



In der Mittagshitze zieht es uns schließlich wieder in die Innenstadt zurück. Diesmal hält der Bus tatsächlich an jeder Station, und so geht es bequem zurück nach Athen.
Am Abend steht noch die Night Tour mit dem Big Bus auf dem Programm. Vorher kehren wir in eine gemütliche Taverna direkt gegenüber unserer Unterkunft ein – lecker, gut und preislich absolut in Ordnung. Zaziki, Tarama, Salat, Feta und Lamm stehen auf dem Tisch, und nach dem reichhaltigen Essen rollen wir zufrieden zurück ins Hotel, bevor die Tour startet.
Der eigentliche Startpunkt liegt am Syntagma-Platz, doch wegen einer Demonstration zum Eisenbahnunfall von Tembi (wirklich lesenswert!) beginnt die Tour ein paar Straßen weiter im Zentrum. Durch ein bisschen Zufall ergattern wir richtig gute Plätze und fahren durch das beleuchtete Athen – ein tolles Erlebnis, das sich wirklich gelohnt hat.



Tag 4 startet mit bedecktem Himmel. Nach dem Frühstück checken wir aus und schlendern noch ein wenig durch die Stadt. Am Panathinaiko-Stadion können wir uns trotz fehlender Bühne nicht dazu aufraffen, hineinzusehen. Stattdessen spazieren wir weiter über den Monastiraki-Platz bis zur Theseus-Statue, bevor uns ein plötzlicher Regenschauer unter die Bäume flüchten lässt. Als uns dann auch noch ein Junkie blöd anmacht, beschließen wir, den Tag zu beenden, holen unsere Koffer ab und machen uns auf den Weg zum Flughafen.


In Frankfurt läuft die Sicherheitskontrolle erstaunlich locker – unsere Handgepäckskoffer werden überhaupt nicht geprüft. In Athen dagegen ist es das genaue Gegenteil: jedes Gepäckstück wird kontrolliert, Größe und Gewicht werden streng überprüft, und die meisten dürfen gar nicht mit in die Kabine. Warum auch immer.
Das einzig Gute: Der Flug startet pünktlich, und wir landen sogar vorzeitig wieder in Frankfurt, warten aber jetzt auf unsere Handgepäckskoffer.