Grenada trägt nicht umsonst den Beinamen „Gewürzinsel“ – die zahlreichen Muskatplantagen prägen das Bild dieser karibischen Perle. In der farbenfrohen Hauptstadt St. George’s, direkt am Hafen, beginnt unser Ausflug quer über die Insel. Nach einem weiteren Tag auf See, ist das Klima deutlich angenehmer als zuletzt auf den schwülheißen niederländischen Antillen.

Mit etwas Glück erwischen wir den einzigen Kleinbus, in dem „Uschi“, eine ausgewanderte deutsche Schriftstellerin, die seit einiger Zeit auf Grenada lebt, als Reiseleiterin fungiert. Während der Fahrt erzählt sie uns mitreißende und teils unglaubliche Geschichten über das Leben und die Menschen auf der Insel.

Die Straßen Grenadas sind schmal, doch gesäumt von farbenfrohen Häusern, die den Weg malerisch einrahmen. Unser erster Halt sind die Concord Falls – eine Reihe von drei Wasserfällen, von denen der unterste, der Fontainbleu, mit seinen über 19 Metern Höhe spektakulär in ein natürliches Becken stürzt.

Vorbei am Geburtshaus von Lewis Hamiltons Vater erreichen wir das Grenada Nutmeg Museum. Welches anschaulich den Weg der Muskatnuss vom Baum bis zum fertigen Produkt zeigt.

Weiter geht es zu einer eher touristisch geprägten Schokoladenfabrik. Dank Uschi bekommen wir jedoch einen besonderen Einblick: Eine ganze Kakaofrucht wird uns gezeigt, die wir Stück für Stück auseinandernehmen. Der Geschmack von reinem Kakao – bitter und intensiv – ist definitiv gewöhnungsbedürftig.

Zum Mittagessen überqueren wir die Insel durch das zentrale Gebirge. Unser Kleinbus meistert die steilen, kurvigen Straßen mühelos. Ganz im Gegensatz zu einem zweiten Bus, dessen Fahrer bei der Mittagshitze die Klimaanlage abschalten muss, um die Steigung überhaupt zu bewältigen. Links und rechts der Straße ziehen sich Bananenstauden und Muskatplantagen durch die Landschaft.

Nach dem Essen führt uns der Weg zurück über die hügelige Strecke zum Grand Etang Nationalpark. Hier liegt ein idyllischer Kratersee, umgeben von dichter Vegetation mit Affen, tropischen Vögeln, Eidechsen, Wasserfällen und wilden Orchideen.

Unser letzter Stopp des Tages ist Fort Frederick. Die Anlage wurde 1779 von den Franzosen begonnen und 1783 von den Briten vollendet. Auf 244 Metern über dem Meer gelegen, bietet das Fort einen atemberaubenden Panoramablick über die gesamte Insel.

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