Der eigentliche Plan für Vancouver Island war, von Bella Colla mit dem Schiff in den Norden der Insel nach Port Hardy zu fahren. Da dies Preislich alles andere als Interessant war. War der nächste Plan über Gibson an der Küste entlang bis nach Powell River. Und dann auf die Insel in Comox. Aber es kommt immer alles anders wie man denkt…
Alle Fähren waren ausgebucht das uns nur noch die Möglichkeit über Tsawwassen übrig blieb. Die Überfahrt dauert keine 1,5h und für den größten Teil zwischen den vorgelagerten kleineren Inseln Vancouver Islands entlang. Bevor wir unseren Übernachtungsplatz in Smnonecten ansteuern, geht es noch nach Sydney.
Richtig gelesen, auf Vancouver Island gibt es eine Stadt Sydney. Ein Paradies für Senioren, aber auch eine sehr schöne Promenade, mit Pier und kleinem Hafen. Der Flughafen von Victoria ist auch nur ein Steinwurf entfernt.
Auf Vancouver Island ist Anfang August High Season, damit sind auch viele CampingPlätze voll. Nach langer Suche finden wir dann doch noch was in Lighthous. Die gut 200 km Strecke, verlängern wir noch mit Abstechern zur Kinsol-Eisenbahnbrücke, eine Eisenbahnbrücke aus Holz welche den Koksilah River überbrückt.
Über Nainamo und immer der Küste entlang geht es in den Norden. In Lighthouse angekommen, gibt es erstmal Verwirrung. Unser reservierter Platz ist belegt und das “Office” existiert auch nicht. Nach ein wenig hin und her findet sich dann doch noch jemand der uns helfen kann.
Den kommenden Tag geht es noch weiter in den Norden, erster richtiger Stop ist der Hafen von Campel River. Über den Pier entlang der Promenade gibt es ein vorgezogenes Mittagessen beim örtlichen Fachhändler. Gestärkt fahren wir weiter zum Elk Falls Provincial Park, ein schöner Park, im „Urwald“, wenn man es so nennen kann.
Neben einer Hängebrücke, die ordentlich am Wackeln ist, gibt es mehrere Aussichtspunkte auf den Elk Fall. Gespeist wird der Fluss von einem vorgelagerten Stausee, der bei Überfüllung wohl recht schnell seine Tore öffnet. Ein Notablauffluss muss beim Besuch überquert werden sowie stehen mehrere Sirenen direkt im Park. Am Fuße des Wasserfalls ist eine sehr nasse Aussichtsplattform.
Am nächsten Morgen starten wir weiter in den Westen, am MacMillan Provincial Park. Vorbei, der keinen Parkplatz für uns hatte, geht es über die Straße Nr. 4 nach Ucluelet. Zurzeit wird die Straße neu gebaut, die Strecke an sich, ist aber auch sehr zeitintensive. So machen wir nur noch um den Amphitrite Point Light eine kleine Wanderung. Bevor es den anstrengenden Weg zurück Richtung Port Alberni geht. Für die Nacht schlagen wir unsere Zelte am Arrowvale Campground auf.
Port Alberni ist das Ende eines Fjordes, mit einem kleinen Hafen. Bei unserem Besuch stand gerade eine Fregatte der kanadischen Marine im Hafen. Für uns geht es dann weiter nach Duncan, die Stadt der Totem Pfähle. Über einen beschrieben Rundweg durch die Stadt kommt man an verschiedenen Totem Pfählen vorbei.
Zurück an die Westküste, nach Port Renfrew. Die nicht einfach aber sehr schöne Straße quer über die Insel meistern wir recht schnell. So dass wir in Port Renfrew den Campingplatz nicht anfahren, was im Nachhinein ein Fehler war. Geplant war eigentlich am nächsten Morgen die restliche Küste abzufahren, nur wir finden keinen einzigen freien Platz für uns… So geht es an den schönsten Stränden bis kurz vor Victoria. Sch…
Den kommenden Morgen fahren wir dann wieder ein Stück zurück, um doch noch was von der Gegend zu sehen. Erster Halt ist Whiffin Spit, eine wahrscheinlich künstliche Nase, in die Bucht zur Abtrennung des Meeres. Am Morgen ist hier noch recht wenig los. Nächster Punkt ist Sheringham Point Lighthouse
Der Leuchtturm scheint umgeben von Privatgelände zu sein. So dass die Anfahrt nicht über den direkten weg geschieden, sondern über eine sehr enge öffentliche Straße. Der Parkplatz ist alles andere als vertrauenerweckend, aber so ist es nun mal. Über einen kleinen Trail gelangt man erst zur Privatstraße, durch ein großes Eingangstor geht es dann weiter zum Leuchtturm. Der Ausblick vom Hügel runter zum Leuchtturm und weiter in die USA in den Olympic National Park entschädigt das gekurfe, durch die Gegend. Wieso man sich hier so abschottet, ist mir nicht schlüssig. Das Nachbarhaus ist direkt an das Gelände des Leuchtturms gepresst, mit bestem Blick auf die Terrasse und den Pool.
Direkt am Fuße des Leuchtturms wurden Mikrofone ins Wasser verlegt, um Wahle das trieben ua. Der Wahle zu belauschen. Was wir hören ist ein Fischerboot, welches seine Kreise direkt vor dem Leuchtturm dreht, mehr aber leider auch nicht.
Für uns geht es weiter nach Victoria auf den Campingplatz. Am kommenden Tag geht es erst mit dem Bus in die City. Nach gut einer halben Stunde stehen wir in der City, auf der Suche nach der ersten Haltestelle der hier fahrenden Hop-On Hop-Off Bussen. Nach langer Suche werden wir dann an unserer Ausstiegsstelle des öffentlichen Busses fündig. So geht es erst einmal quer durch Victoria für den Überblick.
Zum Mittagessen steigen wir in der zweiten Runde am Fisherman’s Wharf aus. Auf dem Steg zwischen den Hausbooten ist ein wildes treiben. Zu essen gibt es alles, was man will, von Mexikanisch bis zum klassischen Fisch und Chips ist alles vorhanden. Zurück laufen wir zum Parament und bekommen die Möglichkeit ohne eine große Anmeldung direkt das Parlamentsgebäude zu besuchen.
Nach einer zweiten Runde mit dem Hop-On Hop-Off Buss. Schlendern wir noch durch die City. Mit dem Plan morgen zum Point Zero und weiter an der Küste entlang zum Beacon Hill Park.
Leider kommt es dazu nicht, unseren Tag verbringen wir mit einem entzündeten Blinddarm in der Notaufnahme des Victoria General Hospital. Da unser WoMo am kommenden Tag abgegeben werden muss, trennen wir uns. Am Abend geht es mit dem Schiff zurück aufs Festland und auf den letzten Drücker auf den Eagle Wind RV Park.
Durch den Unfall und dann noch ein hängenbleiben mit der Trittstufe des Wohnraumes. Dauert die Rückgabe des Womos deutlich länger als geplant. Alleine geht es für mich dann zum Flughafen mit einem Uber. Ob ich mich hier oder später im Flugzeug mit Corona angesteckt habe, kann ich nicht mehr nachvollziehen. So endet ein Urlaub in Kanada wie der letzte wieder im Krankenhaus und mit einem Mitbringsel.
Abgesehen von den Ereignissen, bin ich ein wenig enttäuscht von Vancouver Island. Gegen den Westen und auch die Icefieldroute kommt die Insel bei mir nicht an.
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