Nach etwa anderthalb Tagen auf See erreichen wir mittags unseren ersten Stopp: Willemstad, die Hauptstadt von Curaçao, einer der Inseln der Niederländischen Antillen. Aus dem nasskalten Dezember kommend, trifft mich die Hitze wie eine Wand – drückend heiß und feucht.

Auch wenn die Mittagshitze nicht gerade zur Stadterkundung einlädt, zieht es uns trotzdem vom Schiff – wir wollen etwas sehen. Vom Pier geht es vorbei an den üblichen Touristenständen direkt zur Königin-Emma-Brücke, einer Pontonbrücke aus dem Jahr 1888, die seitlich aufschwenkt, um Schiffe durchzulassen. Ein bisschen skurril wirkt die weihnachtliche Deko: Weihnachtsbäume mit rissigen Kugeln verteilen sich über die Innenstadt. Am bekannten Curaçao-Schriftzug ist ein kleiner Weihnachtsmarkt aufgebaut – allerdings noch geschlossen.

Wir schlendern weiter durch schmale Gassen voller Läden, die alles bieten, was Touristenherzen begehren – von Hüten bis Mützen, trotz der tropischen Temperaturen. Der neue Markt ist wegen Bauarbeiten geschlossen, also geht es am Floating Market entlang. Die Stände – obwohl alle an Land – bieten eine bunte Auswahl regionaler Früchte. Über eine alte Grachtenbrücke, wie man sie aus den Niederlanden kennt, verlassen wir die City und biegen in die Breedestraat ein, wo uns der karibische Vibe endgültig einfängt. Überwältigt von den vielen Eindrücken und der feuchten Hitze kehren wir schließlich zum Schiff zurück.

Am Abend gegen 20 Uhr wagen wir noch einmal einen Ausflug in die Stadt. Wir werden von einer karibisch-bunten Weihnachtsprozession begleitet, die eigenwillig und gleichzeitig absolut passend wirkt. Die Promenade von Willemstad ist festlich beleuchtet – ein ganz besonderer Anblick.

Am nächsten Morgen brechen wir früh auf Richtung Shete Boka Nationalpark. An der wilden Küste sind die Temperaturen für mich deutlich angenehmer. In der kargen, fast mondähnlichen Landschaft nisten Meeresschildkröten – ein faszinierender Ort.

Danach geht es mit dem Bus weiter zum Playa Grandi – für uns das Highlight der Tour. Direkt am kleinen Pier des Strandes ziehen Schildkröten durch das Wasser. Es ist ein unglaubliches Erlebnis, diese Tiere so nah zu sehen. Rund eine halbe Stunde schnorcheln wir – zusammen mit leider viel zu vielen anderen Menschen – um drei oder vier Schildkröten, die offensichtlich durch Futter angelockt werden. Erst später wird uns das bewusst.

Unser nächster Halt ist die Grote Knip, ein traumhafter Strand, an dem wir noch ein wenig baden können. Zum Abschluss des Ausflugs machen wir einen kurzen Stopp am Flamingo-Habitat, bevor es zurück zum Schiff geht.

Am Abend geht es weiter nach Aruba.

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