Kanada reizte uns schon seit Jahren, nach Schweden, Norwegen und Island waren die Erwartungen recht hoch. Starten werden wir 2019 im Osten Kanadas.
Die Erwartung aus einem Mix der USA und den eben genannten Ländern. Das erste Mal sollte es an die Ostküste gehen. Da der Sprung Richtung Westen noch einmal min 3h mehr Flugzeit bedeutete.
Toronto war unser Startpunkt, vom Hotel (Fairmont Royal York) aus, ging es am ersten Abend direkt mit ausgeliehenen Fahrrädern auf die Centre Island. Ein Naherholungsgebiet vor der Skyline von Toronto. Die an diesem Freitagabend von Menschen nur so überlaufen war, der Vorteil für uns waren, unsere ausgeliehenen Fahrräder. Mit denen recht schnell vom Trubel entfernen konnten. Was uns leider auf der Insel immer einholte, waren Horden von Stechmücken. Die durch Regen überschwemmten Wiesen als Ihre Brutplätze nutzten.
Entschädigt wurden wir mit einem Sonnenuntergang hinter der Skyline von Toronto und einem Lichtspiel was ich so nur aus Island im Winter kannte.
Durch den Jetlag waren wir am kommenden Morgen schon recht früh wach. Nach einem kleinen Frühstück in einer der bekannteren Kaffeeketten, samt Klogang und WLAN. Startete unsere Erkundungstour durch Toronto mit City-Sightseeing. Wir nutzen meist am Morgen eine ganze Runde der Tour für den Überblick, bevor wir später gezielt aussteigen. Vom CN Tower, an der Harbourfront (welche erst am Abend ihren Flair ausspielt) vorbei zum St. Lawrence Market (zum Mittagessen optimal) weiter Richtung Distillery Historic District, kreuz und quer durch die Stadt zurück zum Hafen. Einige Streckenteile sind wir dann doch zu Fuß gelaufen. In den Tickets bei uns war noch eine Fahrt mit dem Schiff Richtung und um die Centre Island
In Toronto kann man sich bestimmt Tage aufhalten und die Stadt erkunden, uns haben die 1,5 Tage gereicht. Am darauf folgenden Tag ging es mit dem Bus zu den Niagara Falls. Direkt vor unserem Hotel startete die organisierte Tour, gut 1,5h braucht man bis an den Wasserfall. Vor Ort, was wir aber auch erwartet hatten, ist alles Touristengerecht vorbereitet. Weit laufen muss man nicht, mit den Wasserfällen in Island ist es nicht vergleichbar. Uns reichte der Blick auf den Wasserfall, aus dem Grund haben wir Bootsfahrt, Zipline und den angeblichen Blick hinter den Wasserfall ausgelassen.
Als nächsten Punkt der Tour war Whirlpool Aero Car eine Seilbahn über den Niagara Fluss. Mehr als ein Blick, auf das Geschehen war nicht drin und zack ging weiter zum Mittagessen in Niagara-on-the-Lake. Ein schönes altes Städtchen direkt an der Mündung des Niagaras in den Lake Ontario. Zum Schluss der Tour gab es noch einen Stopp, bei einem der vielen Winzern hier in der Region, samt Weinprobe. Das milde Wetter, auch im Winter, ermöglicht den Weinbau in dieser nördlichen Lage. Den Abend haben wir wieder an der Harbourfront in Toronto ausklingen lassen.
Am darauf folgenden Morgen haben wir die Übergabe unseres Wohnmobils, was wieder erwartend sauber und gepflegt war. In den USA hatten wir zweimal nicht so das Glück. Nach dem üblichen Besuch bei Walmart folgten die nächsten 2 Tage mit wechselndem Wetter erst in Cobourg (leckeres Eis am Hafen) und Ivy Lea direkt an der Grenzbrücke in die USA.
Der einzige Campingplatz rund um Ottawa liegt viel zu zweit weg von der City. Aus diesem Grund diente wieder ein Walmarkt als Parkplatz. Die direkt daneben liegende Busshaltestelle nutzten wir als Zubringer direkt in die Innenstadt.
Ottawa, die Hauptstadt Kanadas, angekommen am Parlamentshügel werden wir gleich Zeuge einer Wachablösung. Glück muss man auch erstmal haben, eine halbe Stunde ging bei uns das Spektakel vor dem Parlamentsgebäude. Zu unserem Besuch wurde das Parlament gerade komplett renoviert. Damit war ein Besuch leider nicht möglich. Ein kleiner Tipp geht man um das Gebäude herum, bekommt man einen Ausblick auf das nördliche Ottawa (Victoria Tower Bell) .
Vom Rideau Canal, mit seinen Schiffsschleusen geht es weiter zum ByWard Market, einer Gegend mit unterschiedlichsten kleinen Läden. Sollte noch Zeit bestehen ist der kleine Aufstieg zum Nepean Point, ein Aussichtspunkt gegenüber des Parlaments eine echte Empfehlung. Zurück geht es an der National Gallery Kanadas, welche jetzt nicht unbedingt meinem Interesse widerspiegelt. An der Silber glänzenden Notre Dame Cathedral Basilica zurück zum Kanal. Gestärkt haben wir uns dann noch in einer der vielen Tim Hortons Filialen, mit einem Burger der uns erst später überraschen wird.
Aus Zeitgründen und müde von Großstätten haben wir Montreal ausgelassen und folgen dem Sankt-Lorenz-Strom bis nach Québec. Mit dem Bus geht es vom Campingplatz in Québec direkt in die Innenstadt. Mit dem Steilaufzug runter zur Umbrella Alley durch den alten Kern von Québec,
Zum Place Royale auf dem, zu unserem Besuch eine riesige Schneekugel stand. Weiter zum Musée de la civilisation, auf der frei zugänglichen Dachterrasse, ist ein Windspiel zu begutachten. Zurück zur Dufferin-Terrasse, geht es direkt an der Stadtmauer bis zum Aussichtspunkt Saint Laurent River.
Für uns geht es auf der Südseite des rissigen Sankt-Lorenz-Strom nach La Maison du Gardien und weiter zum Pointe-à-la-Renommée Leuchtturm. Die 5 km Schotterpiste sind es mehr als Wert.
Am selben Tag geht es noch weiter nach Percé mit seiner vorgelagertem Felseninsel, welche wir im Abendlicht incl. Regenbogen erreicht haben.
Über Dalhousie und seinem Leuchtturm am Campingplatz geht es weiter zu den Hopewell Rocks. Hier sollte man sich mindestens einen Tag Zeit lassen, um die unterschiedlichen Tiden stände mitzuerleben. Laut Wikipedia ist der Tidenunterschied bis zu 16 m, die 3 bis max. 5 Meter. Was wir vor Ort miterlebt haben, sind auch nicht zu unterschätzen. Egal wo man bei Ebbe auf dem Meeresgrund entlangläuft, und sich die Felsen anschaut. Ist wenige Stunden später ein Kajak Fahrer unterwegs. Zwischen den beiden Tidenhubs bieten sich auch mehrere Aussichtsplattformen im Süden an.
Weiter geht es für uns nach Nova Scotia über Linwood und die Canso Causeway Brücke nach Louisbourg mit seiner gleichnamigen Festung. Für den Besuch der Festung kann ein ganzer Tag eingeplant werden. Vom Besucherzentrum geht es per Bus direkt vor die Tore. Die ersten Stationen sind geführt, danach geht es alleine durch die belebte Festung.
Sollte noch Zeit seit, befindet sich östlich der Festung noch der Leuchtturm von Louisbourg.
Am Folgetag geht es für uns weiter in den Norden. Über Neils Harbour in Richtung Cabot Trail, am Hide Away Campground werden wir unseren ersten und bis auf weiteres letzten Lobster / Hummer aus feierlichen Gründen verspeisen. Man muss es einfach mögen…
Einen Abstecher zum Cabots Landing Provincial Park mit seinem Kilometer langen Strand sollte man mit einplanen. Wir fahren noch bis zur Bay St Lawrence, bevor es wieder zurück geht.
Die Landschaft am Cabot Trail ist gigantisch, rechts und links gibt es so einiges zu sehen. Unser zwischen Ziel ist der Campingplatz von Cheticamp, wir belegen nur unseren Platz und fahren gleich weiter zum Sonnenuntergang, 15 km zurück zum Skyline Trail. Der Rundwanderweg führt an seinem Ende zu terrassenartigen Aussichtspunkten mit Blick über den Sankt-Lorenz-Golf.
Zurück am Campingplatz werden wir dann noch Zeuge eines anderen Naturschauspiels; durch die Sternenklare dunkle Nacht sehen wir zum ersten Mal die Milchstraße.
Weiter geht es quer über die Insel nach Baddeck, das Alexander Graham Bell National Historic Site stellt das Schaffen des Erfinders und Großunternehmers anschaulich in unterschiedlichen Themenwelt aus.
Da Hallifex erst am Ende der Reise geplant ist, überspringen wir die Großstadt und fahren weiter zum Leuchtturm von Peggy’s Point. Einer der bekannteren Punkte hier in Nova Scotia. Das kleine Örtchen südwestlich von Halifax wird nur so von Touristen überfüllt, auch wir reihen uns hier ein.
Auf dem recht steinigen Untergrund rund um den Leuchtturm sollte man auf seine Füße achten. Ich schaue mir lieber die Gegend an. Zack und den kommenden Tag besuchen wir das örtliche Krankenhaus in Lower Sackville, einmal Emergency Room und zurück.
Egal es muss weiter gehen. Am Abend kommen wir im Blomidon Provincial Park an und bekommen noch einmal ein Blick auf die enormen Tiden Hubs der Bay of Fundy.
Da Laufen keine Option mehr ist, geht es gleich weiter Richtung Annapolis mit dem Tiden Stromkraftwerk. Tagesziel ist Whale Cove Campground.
Ganz in der Nähe geht es für uns auf Whale Watching Tour. Bei bedecktem Wetter bekommen wir mehren Schweinswale zu Gesicht.
In Conway ist die Lust zu groß noch einmal einen lokalen Burger zu verschlingen. Und wieder wird es der unbekannte Burger von TomHorton. Nur jetzt wird uns klar, dass es sich um einen Komplet Veganer Burger handelt, gemerkt haben wir es geschmacklich nicht! Anders aussehen tat er aber schon.
Vom Fisherman’s Cove R.V. & Campground geht es direkt zum Hunts Point Beach, eine schöne ruhige Bucht mit ein paar freistehenden Häusern.
Über Liverpool geht es an der Küste weiter nach West Berlin, Port Medway in die Hafenstadt Lunenburg.
Am Abend haben wir noch einmal Glück, mit dem Wetter und die Milchstraße ist trotz der Lichtverschmutzung von Halifax gut sichtbar.
Unser letzter Halt ist Halifax, bevor es wieder nach Hause geht. Am Abend statten wir noch der Zitadelle von Halifax einen Besuch ab. Auch hier wird Geschichte wieder zum Leben erweckt. Verschiedene Statisten spielen das Leben vor Ort nach.
Am zweiten und letzten Tag in Halifax geht es wieder mit dem Bus in die Stadt, leider spielt das Wetter nicht mehr mit und so verabschiedet sich Kanada für mich mit Schmuddel Wetter im Hafen Halifax.
Unseren Frieden mit Hummer finden wir in der hier stark verbreiteten Lobsterroll, die uns deutlich besser schmeckt als der reine “Fisch”
Am Folgetag geht es von Halifax mit einem 4-stündigen Aufenthalt in Montreal nach Hause.
By By Kanada, see you…